Vielen Menschen verbinden mit dem Thema Abnehmen in erster Linie mehr Bewegung & eine gesündere und ausgewogene Ernährung. Was viele aber nicht wissen: Der richtige Umgang mit Stress ist genauso wichtig, wenn wir dauerhaft Gewicht verlieren wollen.

Ein uraltes Stress-Muster:  Kampf oder Flucht?!
Wenn unser Körper unter Stress steht, dann werden als Reaktion darauf vermehrt Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Aus den Energiespeichern unserer Muskulatur und der Leber holt sich der Körper zusätzlich Energie. Damit steigt unser Blutzuckerspiegel.

In der Steinzeit wurde der Körper durch die Ausschüttung von Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aktiviert, um lebensbedrohliche Situationen zu meistern. Das Motto hieß dann: Angriff oder Flucht!
Durch diesen Stresshormon-Cocktail nimmt die Muskelspannung zu, der Blutzucker steigt, die Herzfrequenz geht nach oben, die Gefäße weiten sich und die freien Fettsäuren werden aus dem Fettgewebe freigesetzt.  Der Körper wäre nun optimal aktiviert und bereit für einen Kampf oder eine Flucht. Dieser physiologische Prozess läuft heute in unserem Körper immer noch auf die gleiche Weise ab, auch wenn wir nicht vor einem Säbelzahntiger flüchten müssen.

Heute sind ganz andere Auslöser für unseren Stress verantwortlich:
Zum Beispiel Job, Beziehung und Kinder unter einen Hut bringen zu wollen, eine endlose Projekt-Liste, permanente E-Mail- oder Informationsflut etc. Dann kann es passieren, dass wir in manchen Stress-Situationen zu zuckerhaltigen Produkten greifen und dabei gleich eine ganze Tafel Schokolade essen, als ginge es tatsächlich um Leben und Tod.

Weder die Stresshormone noch die zur Verfügung gestellte Energie werden dabei abgebaut. Die Folgen von diesem Stress bleiben oft den ganzen Tag oder länger körperlich und sind psychisch für uns spürbar – selbst wenn es keinen aktuellen Anlass mehr gibt.  Kommt es nun zu einer dauerhaften Ausschüttung von Stresshormonen, etwa von Cortisol, kann das folgende negative gesundheitliche Folgen haben:

  • Risiko für Diabetes steigt
  • Risiko für Herzkreislauferkrankung steigt
  • Schwächung des Immunsystems
  • Nebennierenschwäche
  • Antriebslosigkeit
  • Schlafstörungen

Das macht das Abnehmen fast unmöglich!
Durch dauerhaften Stress kommt es immer öfter zu Heißhungerattacken, die Mobilisation von Zucker und freien Fettsäuren werden in die Fettzellen aufgenommen und Zucker wird dort direkt in Fett umgewandelt. Es kommt zur Verfettung. Dazu ein kleines Zahlen-Beispiel: 1 kg Körperfettgewebe hat circa 7.000 kcal.

Ein weiterer Grund, warum das Abnehmen unter chronischer Cortisol-Ausschüttung nicht gelingt, ist der Muskelabbau. Das bedeutet: Wertvolle Muskulatur zur Stoffwechsel-Aktivierung wird nun abgebaut und gleichzeitig nehmen die Fettzellen an Volumen zu.

Diese Faktoren begünstigen eine dauerhafte Ausschüttung von Cortisol:

  • zu viel Zucker- und Stärke-haltige Ernährung
  • Alltagsstress
  • Angst und Sorgen (Psychostress)
  • Mangel an Schlaf, Ruhe und Erholung
  • exzessiver Sport mit unzureichenden Regenerationsphasen

Das Stress-Empfinden ist individuell
Gesunde Menschen ertragen oftmals hohe Belastungen, ohne dass sich der Cortisol-Spiegel stark erhöht. Eine bestimmte Situation kann eine Person sehr stressen und eine andere Person nicht mal aus der Ruhe bringen.  Es kommt vor allem darauf an, wie wir Stress persönlich wahrnehmen. Wichtig dabei ist, dass sich Phasen der Anspannung mit Phasen der Entspannung abwechseln. Nur so bleiben Sie in Balance.

Ein perfektes Team: Bewegung und Entspannung
Ein ideales Mittel mit einem großen Wirkungsspektrum ist die regelmäßige Bewegung. Diese baut Stresshormone wieder ab und verbraucht den Zucker wie die freien Fettsäuren, die durch den Stress freigesetzt wurden.

Meine persönlichen Tipps für einen besseren Umgang mit Stress:

  • Integrieren Sie regelmäßige Bewegungseinheiten in Ihren Alltag Das hebt Ihre Stimmung!
  • Atmen hilft! Mit gezielten Atemübungen beruhigen Sie Ihren Körper und Geist.
    zum Beispiel 1 Minute die Augen schließen und tief ein – und ausatmen
  • Verzichten Sie auf eine Naschlade! Wenn Süßigkeiten immer griffbereit für Sie sind, wird es sehr schwierig zu widerstehen, wenn sie so richtig in Rage sind.
  • Fangen Sie schrittweise an, Ihre Ernährung umzustellen.
    Das bedeutet aber nicht, dass Sie auf alles verzichten müssen.
  • Lernen Sie auch Nein zu sagen!
  • Akzeptieren Sie Dinge, die Sie nicht ändern können.
  • Stärken Sie Ihre Stresskompetenz: Finden Sie heraus was Sie stresst und warum. Vielleicht ist ja vieles einfach hausgemacht.
  • Sorgen Sie für ausreichende Erholung und Entspannung.
  • Verlassen Sie auch immer Ihre Komfortzone!
  • Machen Sie in regelmäßigen Abständen Blut- oder Vitalstoffanalysen (Mineralstoffe, Vitamine…)
    Gut zu wissen: Bei Stress steigt zum Beispiel Magnesiumbedarf.

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben oder mehr Selbstfürsorge durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegungseinheiten in Ihren Alltag einbauen wollen, dann kontaktieren Sie mich gerne. Ich freue mich auf Sie!